Von der Motorsteuerung bis zum Antiblockiersystem, vom Headup-Display bis zum Spurhalte-Assistenten: Moderne Pkw sind ohne Bordelektronik nicht denkbar. Entsprechend wichtig ist eine stabile Stromversorgung. Für die wiederum spielt das hier vorgestellte Bauteil eine zentrale Rolle.
Der „Arbeitsplatz“ unseres Bauteils findet sich im Herzen einer Fahrzeugkomponente, die vor nicht allzu langer Zeit noch unter dem schlichten Namen „Lichtmaschine“ geführt wurde. Heute ist der Generator für den Fahrzeugbetrieb ebenso wichtig wie Motor, Fahrwerk und Räder – und nur wenige Unternehmen kennen sich mit der Entwicklung und Fertigung dieser mobilen Kraftwerke so gut aus wie die SEG Automotive mit ihren 16 weltweiten Standorten (in Deutschland am Stammsitz Stuttgart und in Hildesheim).
Damit SEG-Generatoren auch hoher Beanspruchung und großer Hitze mit unbedingter Zuverlässigkeit und Langlebigkeit standhalten, ist eine leistungsstarke, zugleich aber auch leise und leichte Kühlung wichtig. In Entwicklungspartnerschaft mit Franken Guss entstand eine neue Lüfter-Generation, die nicht nur durch ihre Leistungskennzahlen, sondern auch durch das in der Prototypen-Fertigung verwendete Verfahren fasziniert.
Im Mittelpunkt der Prototypen-Herstellung für alle drei Varianten des 20 Gramm leichten Lüfters steht ein innovativer Prozess, dem Franken Guss einen neuen Bereich auf seinem Werksgelände gewidmet hat: die Additive Fertigung unter Einsatz des Selektiven Laserschmelzens (SLM – siehe auch Fachartikel aus TaktZeiten 2017/18), eine vielversprechende Ergänzung zum klassischen Gießen.
Bei der Additiven Fertigung entstehen Schicht für Schicht und in wenigen Stunden aus per Laserstrahl geschmolzenem Aluminiumpulver Werkstücke, die Prototypen aus Plastik durch ihre Stabilität und als praxisnahes Anschauungsmaterial überlegen sind, die aber auch im Vergleich mit gefrästen oder gestanzten Metallteilen überzeugen.
Weil die Lüfter aus Additiver Fertigung dem Endprodukt in ihren Materialeigenschaften sehr nahe kommen, können an ihnen bereits Versuche durchgeführt werden, die bei anderen Verfahren erst später möglich wären. Das reduziert Werkzeugkosten ebenso wie Entwicklungszeiten. Und da die 3D-Datensätze, auf deren Grundlage der Franken Guss-Laser arbeitet, bis kurz vor der Serienfertigung noch angepasst werden können, sind flexible Reaktionen auf neue Messergebnisse jederzeit möglich.
Thermische Messungen und Geräuschtests können bereits mit den additiv gefertigten Lüftern erfolgreich durchgeführt werden. So ist der Schritt vom Prototypen bis zur Serienreife nicht allzu groß. Als Bestandteil von SEG-Generatoren werden die neuen Lüfter dann in den Fahrzeug-Neuentwicklungen namhafter Hersteller viele Millionen Kilometer auf den Straßen und Pisten der ganzen Welt absolvieren, in pausenlosem Einsatz vom ersten Anlassen bis zum Stoppen des Motors – wahre Dauerläufer eben.
Im Dialog zur Lösung.
Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.